Ländliche Räume prägen unser Land. 80% der Fläche Sachsen-Anhalts werden als ländlich klassifiziert.
Ländliche Räume in Deutschland präsentieren eine große Vielfalt, geprägt durch unterschiedliche sozioökonomische Bedingungen. Wie dem Thünenatlas zu entnehmen ist fällt auf, dass Ostdeutschland ausschließlich aus weniger gut sozioökonomisch aufgestellten ländlichen Räumen besteht. Diese besondere Ausprägung eröffnet spezifische Herausforderungen, auch im Kontext der Deradikalisierungsprävention im Themenfeld Rechtsextremismus.
In diesem sowie in den folgenden Beiträgen möchten wir schrittweise die Herausforderungen, die uns im Rahmen des Projekts “Landheld*innen” begegnet sind erläutern.
Soziale Isolation und monokulturelle Sozialräume: Die enge Gemeinschaft in ländlichen Räumen schafft eine starke Verbindung. Leben Menschen mit klar gefestigtem rechten Weltbild in einer solchen, so wird diesen selten widersprochen. Konfirmitätsdruck bewirkt, dass im sozialen Umfeld demokratiefeindliche/ menschenverachtende Meinungsbilder sichtbarer sind, da viele in ihrem sozialen Nahraum keine Konflikte aufmachen wollen oder bei zu hohem Leidensdruck aus diesen Regionen wegziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass in ländlichen Regionen das traditionell-konservative Wertebild dominant ist. Für alternative Lebensstile gibt es wenig Akzeptanz. Menschen die als fremd wahrgenommen werden, werden vorrangig mit Skepsis bzw. Ablehnung begegnet, da es nur selten Begegnungsorte gibt, um Vorurteile abbauen zu können.